Plastik wird aus endlichen Rohstoffen produziert und hat eine sehr lange Logistikkette. Einmal in die Hände des Endverbrauchers gelangt, wird es jedoch meist nur sehr kurz verwendet, dann entsorgt und bleibt für hunderte Jahre auf unserer Erde, da sich Plastik nicht selbst abbaut. Wahnsinn, oder? Die Bag-in-Box ist eine Verpackungsalternative, die diesem Problem entgegenwirkt und dabei gleichzeitig Platz und Geld beim Endverbraucher einspart.
Wie funktioniert Bag-in-Box?
Bag-in-Box sind Verpackungslösungen, die 1955 als Flüssigkeitscontainer erfunden wurden. Vermutlich fragst du dich auch „Wie funktioniert Bag-in-Box?“. Wir klären gern auf: Frei übersetzt bedeutet der Name „Beutel im Karton“. Die Verpackungen bestehen aus einem Innenbeutel, der aus einer Kunststofffolie aus Polyethylen gefertigt ist, sowie einer schützenden Umverpackung aus Wellkarton. Die Innenbeutel werden mit einer drucklosen Flüssigkeit befüllt und mit einem Zapfhahn verschlossen. Somit lässt sich die entsprechende Flüssigkeit nicht nur sehr leicht abfüllen, Beutel und Umkarton können auch nach dem Gebrauch in Handumdrehen getrennt und dem jeweiligen Recycling-Kreislauf zugeführt werden.
Warum auf Verpackungsalternativen zurückgreifen?
Wirklich an Bekanntheit gewann die innovative Verpackungslösung vor allem für das Abfüllen von Fruchtsäften und Weinen. Die Verpackungen haben gegenüber beispielsweise Glasflaschen oder Plastikflaschen nicht nur die offensichtlichen Vorteile, dass sie platzsparender verstaut werden und nicht zu Bruch gehen können, sie machen die Flüssigkeiten auch länger haltbar und erhalten ihren Geschmack. Wird eine handelsüblich Flasche aus Glas oder Plastik geöffnet, kommt der darin befindliche Saft oder Wein mit Luft in Berührung und ist deswegen nur wenige Tage genießbar. Bei einer Bag in Box Verpackung zieht sich der Innenbeutel bei der Entnahme der Flüssigkeit zusammen, dadurch kann keine Luft eindringen und der Inhalt bleibt deutlich länger haltbar, Wochen bis Monate sogar. Darüber hinaus sind die Flüssigkeiten aufgrund der Umverpackung aus Wellkarton vor Licht geschützt, wodurch Vitamine und Geschmack besser erhalten bleiben.
Außerdem sind die Verpackungslösungen sowohl für uns als Verbraucher als auch für die Umwelt deutlich empfehlenswerter als herkömmliche Flaschen und Behälter aus PET, Aluminium und Co. Der Kunststoff Polyethylen, aus dem der Innenbeutel besteht, ist gesundheitlich unbedenklich. Auch die Produktion, der Transport und das Recyclen von Beutel-in-Karton Lösungen sind deutlich einfacher und ressourcenschonender als von Plastik und Glas. Ebenso weisen die nachhaltigen Verpackungen deutlich bessere Werte in Hinblick auf die CO2-Emission, Schwefeldioxid-Emission, den Wasserverbrauch und den Energieverbrauch auf. Das liegt vor allem am sehr geringen Gewicht und Volumen der Beutel im Karton. Zudem sind die Verpackungen merklich günstiger und können demnach aus zu einem kleineren Preis angeboten werden.
Aus diversen Studien, beispielsweise von DS Smith, geht hervor, dass die Bag-in-Box den kleinsten ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu anderen Verpackungslösungen hinterlässt. Das sollte erst einmal zu den Vorteilen der Verpackungsalternativen reichen, oder?
Warum sollten wir Plastik vermeiden?
Um unsere Umwelt zu schützen
Der erste, mehr als driftige Grund, Plastik einzusparen, richtet sich an die Umwelt. Wir vermüllen sie mit Plastik und nehmen es gar nicht wahr. In unserem Alltag verwenden wir unzählige Wegwerfprodukte aus Plastik, diese sind meist nur wenige Minuten in Benutzung und werden dann entsorgt. Woran wir jedoch nicht denken: Plastik baut sich nicht natürlich ab, niemals. Plastik verfällt lediglich in kleinere Teile, die bleibt somit immer im Kreislauf.
Darüber hinaus wird Plastik aus Erdöl gewonnen. Erstens ist Erdöl endlich und zweitens nicht nur die Erdölbohrungen, sondern auch der Transport enorm schädlich für die Umwelt.
Um unsere Gesundheit zu schützen
Dadurch, dass Plastik immer im Kreislauf bleibt, schaden wir unserer Gesundheit. Wann immer wir mit Plastik in Verbindung kommen, über die Nahrung, die Haut oder die Luft, schaden wir unserem Körper. Plastik enthält gesundheitsschädliche Stoffe wie beispielsweise Weichmacher. Diese Weichmacher haben zum Beispiel Einfluss auf unseren Hormonhaushalt, was wiederum im Ernstfall zu unter anderem Veränderungen des Erbguts oder zu Allergien führen kann.
Aber nicht nur diese Schadstoffe wie Weichmacher nehmen wir auf, sondern auch Plastikteilchen selbst. Der Fisch, der auf unseren Tellern landet, teilt seinen Lebensraum mit unserem Plastikmüll und winzig kleinen, teilweise unsichtbaren Plastikteilchen. Fische und überhaupt alle Meeresbewohner nehmen diese Plastikteilchen auf, können sie jedoch nicht ausscheiden. Bestellen wir uns nun also im Restaurant ein Fischfilet, essen wir nicht nur Fisch, sondern auch Plastikteile.
Um die Tierwelt zu schützen
Wie bereits angedeutet, nehmen Meeresbewohner im Laufe ihres Lebens immer mehr Plastik zu sich. Diese füllen den Magen der Tiere, werden aber nicht ausgeschieden. Die Folge ist, dass Fische mit ihrem Plastikmagen verhungern. Darüber hinaus vollenden nicht nur Meeresbewohner an unserem Plastikmüll. Ein Strohhalm am Strand kann beispielsweise einer Schildkröte in der Nase stecken bleiben oder eine Mülltüte sich beim Flug um den Kopf eines Vogels verheddern. Die Folgen unseres Plastikmülls sind für die Tier verheerend!
Bag-in-Box Verpackungen für Reinigungsprodukte
Mittlerweile hat sich die Bag-in-Box neben Getränken wie Saft und Wein auch bei anderen Flüssigkeiten wie Chemikalien und Reinigungsmitteln etabliert. Dies vor allem aufgrund der guten Verstaubarkeit und der enormen Plastikersparnis, die diese alternativen Verpackungen mit sich bringen. Vor allem Bio- und Unverpacktläden greifen auf beispielsweise Bag-in-Box Seifen und Bag-in-Box Waschmittel in ihrem Sortiment zurück. Kunden kommen also in den Laden und können sich die gewünschte Menge der Reinigungsmittel in ihre mitgebrachten Gläser oder ähnliches füllen. Im Gegensatz zu handelsüblichen Kanistern wird dabei extrem an Plastik gespart.
Aber nicht nur im Handel bieten sich Bag in Box Reinigungsmittel an. Für den Heimgebrauch werden Seifen und Co. meist in Plastikbehältern und -beuteln angeboten. Allerdings gibt es diese mittlerweile auch in den nachhaltigerem Bag-in-Box Lösungen. Das tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern bedeutet auch bares Geld für uns als Endverbraucher.
Mit einer Bag-in-Box holst du dir deine eigene Abfüllstation nach Hause und sparst dabei bis zu 90 Prozent Plastikmüll (im Vergleich zu einer herkömmlichen Verpackung). Ein fünf Liter Bag-in-Box Waschmittel beispielsweise enthält inklusive Zapfhahn nur 50 Gramm Plastik, da die Verpackung größtenteils aus Wellpappe besteht. Damit kann der Plastikverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. Darüber hinaus besteht die Umverpackung aus Wellkarton aus recyceltem Altpapier und auch der Innenbeutel ist recycelbar. Beutel und Umverpackung können getrennt voneinander im Gelben Sack beziehungsweise der Papiertonne entsorgt werden.
Geld sparen und Umwelt schonen kann so einfach sein, kauf demnächst einfach Bag-in-Box Seifen zum Beispiel.
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