In den letzten Jahren haben sich viele Länder der Welt auf umweltbewusstere Strategien eingelassen. Darunter befindet sich das Trennen von Müll oder das Verbot von Plastiktüten. Doch Geräte im Haushalt die zur Umweltverschmutzung beitragen, wie die Waschmaschine, werden meist nicht berücksichtigt. Dabei gibt es einige Strategien für das Sortieren und Waschen von Wäsche, wodurch einiges an Wasser und Strom gespart werden kann.

Effizientes Sortieren

Die meisten können sich nicht vorstellen, dass sich das Trennen von Wäsche auf die Umwelt auswirken kann. Doch tatsächlich ist dies sehr wichtig und legt den ersten Grundstein für eine umweltfreundliche Benutzung der Waschmaschine. Liegt die Wäsche in zueinander gehörigen Haufen zusammen, kann man für jeden Stapel den effizientesten Waschgang, eine ausreichende Menge an Waschmittel und die richtige Temperatur wählen.

1. Nach Farbe

Am einfachsten und bekanntesten ist es, seine Wäsche der Farbe nach zu trennen. Vor allem dunkle Stoffe, wie rot und schwarz, können auf hellere Kleidungsstücke abfärben und ausbleichen. Dies ist jedoch meist nur in den ersten Waschgängen der Fall. Nach einiger Zeit ist es unbedenklich, diese Stoffe auch mit helleren Anziehsachen zu mischen.
Ganz weiße Kleidungsstücke, Handtücher oder Bettwäsche sollte jedoch immer getrennt und nur miteinander gewaschen werden, da sie sonst gräulich werden.

2. Nach Material

Es empfiehlt sich, ähnliche Materialien miteinander in die Waschmaschine zu geben, da jeder Stoff unterschiedlich viel Wasser aufnimmt. Jeans zum Beispiel sind sehr schwer und saugen viel Wasser auf. Sind im selben Waschgang leichtere Stoffe dabei, bekommen sie nicht so viel Wasser ab und können nicht ganz sauber werden. Im schlimmsten Fall muss man sie noch einmal in die Maschine geben und somit doppelt Wasser und Strom verbrauchen.

3. Nach Wasch-Temperatur

Wer sich unsicher ist, kann immer auf dem Waschzettel an den Kleidungsstücken nachsehen, welche maximale Temperatur sie vertragen. Wenn man nach der Wasch-Temperatur sortiert, kann man immer die möglichst niedrigste Temperatur einstellen und auf diese Weise eine Menge an Strom sparen. Gleichzeitig kann die Verwendung von einem qualitativ sehr hochwertigen Waschmittel ebenfalls dafür sorgen, dass man alles bei geringerer Temperatur wäscht und trotzdem hygienisch reine Stoffe erhält.

4. Nach Verschmutzung

Grundsätzlich ist es ratsam, stark verschmutzte Kleidungsstücke vorzubehandeln und sie erst danach in die Waschmaschine zu stecken. Das hilft, um die Verschmutzung zu beseitigen und um sich mehrere Waschgänge zu sparen. Hinzu kommt, dass man diese Anziehsachen nicht gemeinsam mit wenig oder gar nicht beschmutzten Stoffen mischen sollte. Ansonsten wäscht man die saubereren Stoffe entweder zu heiß oder die Schmutzpartikel könnten sogar auf den anderen Stoff übertragen werden.

5. Nach Dringlichkeit

Wer genug Anziehsachen hat und ein paar Kleidungsstücke aus der Wäsche noch nicht unbedingt braucht, sollte sie am besten einfach liegen lassen und warten, bis sie in einen anderen Waschgang passen. Umso seltener man wäscht, desto mehr Strom und Wasser spart man. Viele Anziehsachen kann man deswegen in der Zwischenzeit aufhängen oder an einem belüfteten Platz lassen, damit sie nicht zu riechen anfangen. Anziehsachen die man regelmäßig trägt, sollten dann immer den Vorrang haben. Auf diese Weise spart man sich Stress und kommt nicht in Verlegenheit, eine Maschine nur für ein oder zwei Teile anzuschmeißen, nur weil man sie am nächsten Tag benötigt.

6. Wolle und Seide extra

Wolle und Seide benötigen besondere Vorsicht, können nicht über 30° gewaschen werden und können nicht ins Schleuderprogramm kommen. Sie können nur im Wollwaschgang gewaschen werden, um nicht kaputtzugehen. Wer aber zum Beispiel nur ein oder zwei Kleidungsstücke aus diesen Materialien besitzt, kann sie auch gut in einer Schüssel einweichen und dann mit der Hand ein wenig schrubben. Das ist dem Stoff gegenüber extra sanft und um einiges umweltbewusster.

Umweltbewusstes Waschen

Ist die Wäsche einmal sortiert, kann man auch beim Waschgang vieles für die Umwelt tun. Im Folgenden findet sich eine kleine Zusammenfassung über wichtige Tipps für einen ökologischen Waschgang.

1. Keine halben Ladungen

Eine Waschmaschine sollte immer erst gestartet werden, wenn sie wirklich voll ist. Macht man zwei halbe Ladungen Wäsche, verbraucht dies die doppelte Menge an Wasser, Strom und Waschmittel für dieselbe Menge an Wäsche. Auf Dauer kann dies immens ins Portemonnaie gehen und Auswirkungen auf die Umwelt haben. Also sollte man die Energie nutzen und versuchen, immer so viel Wäsche wie möglich in eine Ladung zu bekommen. Wenn diese Ladung auch noch korrekt sortiert ist, hat man alles getan, um seine Kleidung so effizient wie möglich zu reinigen.

2. Hausmittel und biologisches Waschpulver

Am schädlichsten für die Umwelt sind Flüssigwaschmittel. Sie beinhalten die größte Menge an chemischen Substanzen. Darüber hinaus belasten sie auch Kläranlagen extrem und können dort vermehrten Aufwand und Schäden anrichten. Eine hervorragende Alternative sind Waschpulver. Es gibt biologische Varianten, bei denen kein Mikroplastik und keine umweltschädigenden Zusätze beigemischt werden. Auf diese Weise können sie im Abwasser leichter abgebaut und ausgefiltert werden.

Ein weiterer hilfreicher Tipp ist es, anstatt Fleckentferner Hausmittel zu verwenden. Die meisten Großmütter kennen diese Hausmittel noch und haben sie vor den vielen Neuentwicklungen immer verwendet. So lässt sich frisches Blut einfach mit kaltem Wasser auswaschen. Angetrocknetes Blut hingegen sollte mit Backpulver bestreut und einige Zeit liegen gelassen werden. Danach lässt sich das Blut meist auch auswaschen.

Viele kennen auch die weißen Deo-Flecken auf den Oberteilen. Diese lassen sich meist mit Zitronensäure oder Essigessenz auswaschen. Einfach ein paar Tropfen davon in einen Eimer mit warmem Wasser geben und das Oberteil über Nacht hineinlegen. Am nächsten Tag kann man es auswringen und zum Trocknen aufhängen.

Eltern haben meist mit Grasflecken auf den Anziehsachen ihrer Kinder zu kämpfen. Doch auch hier gibt es ein Hausmittel. Man legt die Anziehsachen eine Nacht über in Milch oder Buttermilch ein und wäscht sie am nächsten Tag ganz normal in der Waschmaschine. Schon sollten die grünen Flecken verschwunden sein.
Kaffee- und Rotweinflecken lassen sich mit Sprudel auswaschen, gegen Fettflecken helfen Stärkemehl oder Kartoffelmehl.

3. Auf den Trockner verzichten

Zu der Waschmaschine zählt bei vielen Menschen auch ein Trockner. Er erleichtert viel Arbeit, denn die Wäsche ist innerhalb ein bis zwei Stunden trocknen, nimmt nicht viel Platz ein und muss nicht auf- und abgehangen werden. Doch ein Trockner zieht sehr viel Energie und gibt umweltschädliche Stoffe ab. Die Wäsche an der Luft trocknen zu lassen ist 100% ökologisch, weitaus günstiger und sorgt meist sogar für bessere Gerüche und weichere Stoffe.
Man muss die Wäsche zwar aufhängen, doch im Endeffekt kommt einem dieser geringe Mehraufwand nur zu gute. Außerdem passt ein Wäscheständer überall hin, sei es in den Garten, den Keller, den Dachboden oder in eine Ecke im Zimmer.

Fazit

Wer umweltbewusst leben möchte, sollte die großen und die kleinen Dinge beachten und auch an seinen eigenen Haushalt denken. Die Wäsche korrekt zu trennen und im effizientesten Waschgang zu waschen hilft sowohl der Umwelt, als auch dem eigenen Portemonnaie. Ist dies einmal zu einer Gewohnheit geworden, kann es sogar Zeit und Aufwand ersparen.