Wäsche waschen für Anfänger: Für junge Männer und Frauen, die bisher eine Allround-Betreuung von Mama hatten, kann ein eigener Haushalt in der ersten eigenen Wohnung eine Herausforderung sein. Ein Problem, dem sie sich stellen müssen, ist das Wäsche waschen. Dafür bieten wir hier eine praktische Anleitung:
Die richtige Waschmaschine
Bevor mit dem Waschen begonnen werden kann, steht der Kauf einer Waschmaschine an. Am gängigsten sind in Deutschland die Trommel-Waschmaschinen. Bei diesen unterscheidet man zwischen Frontladern und Topladern. Wie die Namen bereits ahnen lassen, wird bei Frontladern die Wasche von vorne in die Waschmaschine gegeben. Vor der Maschine muss also ausreichend Bewegungsfreiheit vorhanden sein, um diese Aufgabe erfüllen zu können. Toplader hingegen werden von oben beladen. Hier wird oben Platz benötigt, um den Deckel aufklappen zu können.
Dann unterscheiden sich die Maschinen hauptsächlich bei den Programmen, der Schleuderzahl und der Trommelgröße. Bei den Programmen ist ein Vorwaschgang, Kochwäsche, Buntwäsche, Pflegeleicht, Feinwäsche, Wolle und Seide. Die Schleuderzahl bestimmt, wie viel Wasser aus der Wäsche herausgeschleudert wird. Grundsätzlich ist eine möglichst hohe Schleuderzahl empfehlenswert, da die Wasche dann später, ob auf der Leine oder im Wäschetrockner schneller trocknet. Ideal ist es, wenn die Schleuderzahl individuell eingestellt werden kann, denn empfindliche Wäsche wird bei niedrigen Schleuderzahlen mehr geschont. Die Trommelgröße entscheidet, wie viel Wäsche Sie in einem Waschgang waschen können. Trommelgrößen sind von 5 bis 9 kg erhältlich, wobei 7 kg die gängigste Größe ist und für einen ein oder zwei Personen Haushalt durchaus ausreichend ist.
Um entscheiden zu können, welche Waschmaschine die passende ist, sollte man sich im Vorfeld des Kaufes ausgiebig informieren. Dabei können Testseiten im Internet und Bewertungen von Käufern behilflich sein. Bei der Auswahl der richtigen Waschmaschine sollte man umsichtig vorgehen, da sie auch für junge Männer und Frauen eine Anschaffung für einen längeren Zeitraum darstellt und daher den individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen des Käufers gereicht werden sollte.
Waschmittelarten und ihre Unterschiede
Wenn die Waschmaschine dann gekauft, aufgestellt und angeschlossen ist, kann die erste Wäsche erfolgen. Wenn Sie unsere praktische Anleitung befolgen, kann dabei eigentlich nichts schiefgehen.
Auf jeden Fall brauchen Sie zuerst ein geeignetes Waschmittel. Auch hier ist der Markt sehr groß und es gibt zahlreiche Hersteller. Es gibt Wäschepods, Flüssigwaschmittel und Waschpulver. Diese wiederum sind unterteilt in Vollwaschmittel, Buntwaschmittel und Feinwaschmittel und für die Spülung der Wäsche Weichspüler. Es ist sinnvoll von jedem dieser Waschmittel eine Packung im Haus zu haben, um für jede Textilart vorbereitet zu sein. Welchen Hersteller Sie bei Ihren Waschmitteln bevorzugen, hängt von Ihren eigenen Vorlieben ab.
Beim Waschen von Textilien sollte immer auf die Etiketten an der Wäsche mit den Pflegehinweisen der Hersteller geachtet werden. Generell gilt jedoch folgendes für die verschiedenen Waschmittel:
Waschen mit Vollwaschmittel:
In Vollwaschmitteln sind Bleichmittel enthalten. Diese werden bei Temperaturen ab 60 Grad Celsius wirksam. Sie sind für weiße und bunte Kleidung gleichermaßen geeignet, wobei zu beachten ist, dass durch die enthaltenen Bleichmittel bunte Textilien an Farbe verlieren können. Vollwaschmittel eignen sich zur Wäsche von:
- Leintüchern und Bettwäsche
- Unterwäsche aus Baumwolle
- Viele Nachthemden und Schlafanzüge
- Handtücher und Geschirrtücher
Waschen mit Buntwaschmittel oder Feinwaschmittel:
Bei Oberbekleidung sollte Vorsicht walten. Viele können mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Besser aber ist Buntwaschmittel oder Feinwaschmittel, da diese die Farben vor dem Verblassen schützen. Mit diesen wäscht man:
- Hemden und Blusen aus Baumwolle, Leinen und Synthetik (manche Hemden und Blusen gehören in die Feinwäsche)
- Hosen aus Baumwolle, Leinen und Synthetik
- Röcke
- Socken
Waschen mit Feinwaschmittel oder flüssigem Wollwaschmittel:
Die folgende Bekleidung sollte unbedingt mit Feinwaschmittel oder flüssigem Wollwaschmittel gewaschen werden:
- Empfindliche Baumwollbekleidung mit Naturfarben
- Jacken und Mäntel aus Stoff
Waschen mit flüssigem Wollwaschmittel:
Die folgende Bekleidung sollte nur mit flüssigem Wollwaschmittel gewaschen werden:
- Wollpullis und Wollschals usw.
- Seidenbekleidung jeglicher Art
Nicht allzu stark verschmutzte Wäsche sollte lieber bei niedriger Temperatur, in einem kurzen Waschgang und mit Farb- oder Feinwaschmittel gewaschen werden, um die Textilien zu schonen.
Leder- und Seidenbekleidung
Lederkleidung sollten Sie gar nicht waschen. Ebenfalls nicht waschen sollten Sie extrem empfindliche Seidenstoffe. Lederbekleidung und Kleidung aus Seide sollten in die Spezialreinigung gegeben werden.
Pods, Flüssigwaschmittel oder Pulver?
Dann stellt sich noch die Frage, ob man lieber Pods, Flüssigwaschmittel oder Pulver benutzen soll. Bei Vollwaschmittel rät die Stiftung Warentest zu Pulver. Nur in Pulver sind Bleichmittel enthalten, die di Wäsche aufhellen. Allerdings können Waschpulver weiße Rückstände auf der Kleidung hinterlassen. Sie lassen sich in der Regel leicht ausbürsten.
Flüssigwaschmittel und Pods haben eine ähnliche Wirkung. Sie hinterlassen beide keine sichtbaren Rückstände. Die meisten Produkte haben eine gute Qualität und entfernen Schmutz und Flecken so gut wie ein Pulver.
Wie sortieren Sie die Wäsche vor und welches Programm wählen Sie?
Vorm Waschen sollte die Wäsche vorsortiert werden. Dabei sollte nach der Beschaffenheit und der Farbe sowie den Pflegehinweisen der Hersteller vorgegangen werden.
Sortieren nach Textilart:
Zum einen sollte empfindliche Wäsche aussortiert werden. Diese kann schlecht mit schmutziger Kochwäsche gewaschen werden.
Die Sortierung sollte folgendermaßen erfolgen:
- Hand-/Schonwäsche – beispielsweise Wolle oder Seide
- Feinwäsche – beispielsweise Kleidung aus Synthetik
- Pflegeleichte Wäsche aus dem Alltag – beispielsweise T-Shirts oder Socken
- Normale Wäsche – beispielsweise Baumwollbettwäsche oder Handtücher
Sortieren nach Waschtemperatur:
- 90 Grad Celsius – stark verschmutzte Kleidungsstück
- 60 Grad Celsius – Handtücher
- 40 Grad Celsius – Hemden, Hosen, Socken
- 30 Grad Celsius – Wollpullover
Sortieren nach Farbe
- Weiße/helle Wäschestück
- Buntwäsche
- Schwarze/dunkle Wäsche
Dann sollte die Wäsche möglichst nach ähnlichen Farben sortiert werden. Dabei sollten sehr hell und sehr dunkle Farben nicht zusammen gewaschen werden. Wäschestücke, die noch abfärben, sollten separat gewaschen werden. Dieser Hinweis ist auf dem Pflegeetikett des Herstellers vermerkt.
Zusammenfassung: Wie sortieren, hängt also von der Beschaffenheit, der Farbe und den Pflegeerfordernissen der Kleidungsstücke ab.
Erklärung der Wäschezeichen der Hersteller:
Der stilisierte Waschzuber zeigt an, wie heiß und in welchem Waschgang die Wäsche gewaschen werden darf. Die Maximaltemperatur ist im Zuber als Zahl vermerkt. Ein waagerechter Strich unter dem Waschzuber-Symbol sagt aus, dass Sie den „Pflegeleicht“- oder einen Feinwaschgang wählen sollten. Zwei Striche steht für Fein- oder Wollwäsche. Je mehr waagerechte Striche, desto schonender sollte die Wäsche gewaschen werden. Eine Hand im Zuber bedeutet, dass die Wäsche in der Handwäsche oder als Kaltwäsche in der Maschine gewaschen werden kann. Ist das Zuber-Symbol durchgestrichen, bedeutet das nicht waschen.
Auch für den Trockner gibt es Symbole auf dem Pflegeetikett. Ein Kreis im Quadrat zeigt Ihnen, ob und wie heiß das Kleidungsstück getrocknet werden dar. Ist das Symbol durchgestrichen, darf die Wäsche nicht in den Trockner. Zwei Punkte im Kreis bedeuten, dass der Trockner ruhig etwas heißer werden darf, bei nur einem Punkt sollte die Temperatur gering ausfallen.
Waschgänge wählen
Bei den meisten Waschmaschinen sind die Programme nach den dazugehörigen Textilien, wie Jeans, Pflegeleicht, Buntwäsche oder Kochwäsche benannt. Das bietet Ihnen eine recht gute Orientierung. Weiße Wäsche sollte grundsätzlich separat gewaschen werden, helle Farben zusammen und dunkle Farben ebenfalls zusammen.
Wenn genug Wäsche vorhanden ist, kann nach der Beschaffenheit des Stoffes sortiert werden. Harte Textilien wie Jeansstoffe, sollten mit feinen Anzughosen oder Röcken gewaschen werden. Der feste Stoff könnte die weicheren aufrauen. Wolle, Seide und Kaschmir sollten Sie grundsätzlich nicht in der Waschmaschine waschen.
Die gewählten Waschgänge sind sowohl abhängig von dem Pflegehinweisen der Hersteller als auch von dem Grad der Verschmutzung.
Als Faustregel gilt:
- 30 Grad Celsius für feine Textilien wie Blusen und Hemden
- 40 Grad Celsius für alles Bunte, Jeans und normal empfindliche Textilien
- 60 Grad Celsius für Unterwäsche, Socken, Handtücher und Bettwäsche.
Ein Vorwaschgang sollte nur dann angewendet werden, wenn die Wäsche sehr stark verschmutzt ist. Für leicht verschmutzte Wäsche kann ein Kurzprogramm angewendet werden. Bei empfindlichen Textilien kann auch die Schleuderzahl verringert werden, wenn die Waschmaschine diese Option hat. Bei vielen Waschmaschinen sind die Programme Baumwolle, Synthetik, Feinwäsche, Buntwäsche, Jeans und Pflegeleicht vorhanden.
Zusammenfassung: Bei der Wahl der Waschgänge gilt das Material zu beachten und das entsprechende Programm an der Waschmaschine auszuwählen.
Nach der Maschinenwäsche
Wenn die Wäsche in der Waschmaschine fertig gewaschen ist, kann sie entweder in den Trockner gegeben oder auf einer Wäscheleine oder einen Wäscheständer aufgehängt werden. Dazu wird die Wäsche gründlich aufgeschüttelt und beim Aufhängen nochmals glatt gezogen. Unempfindliche Textilien, die für den Wäschetrockner geeignet sind, sollten nach dem Trockenvorgang direkt aus dem Trockner genommen und aufgehängt werden. Dadurch bleibt das Gewebe glatt und erleichtert das Bügeln.
Fazit
Wenn Wäsche waschen auch anfangs wie ein riesiges Problem erscheint, ist es doch ziemlich einfach, wenn man die Grundlagen verstanden hat. Mit der Zeit wird auch dieser Vorgang zur Routine.
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